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Hcgcoach-Diät auf großer Fahrt

Vorab

Es ist nicht so, dass ich dick wäre. Nur ein paar Pfunde zu viel, denke ich. 

Das macht das Alter, habe ich mir sagen lassen. Wirklich? Ich weiß es nicht, aber ich will was tun, bevor es noch mehr wird.

Da kam das verlockende Angebot, die Stoffwechselkur von hcgcoach zu testen.

So weit so gut, aber während einer Kreuzfahrt?

Auf Reisen?

Wie soll das gehen?

Aber gut, ich bin dafür bekannt, die Dinge immer ein wenig anders zu machen, also lasse ich mich darauf ein und bin gespannt, ob das funktioniert.

 

Im Paket waren Vitaminpräparate, ein Molkeprotein zum Anrühren, verschiedene kleine Beutelchen mit Protein in abenteuerlichen Geschmacksrichtungen (Tiramisu und Bourbon Vanille), Aromatropfen, Infomaterial und natürlich diese kleinen Kügelchen, der hCG-Aktivator, DAS Kernstück der Diät. 

Tag 1: Gran Canaria

Im Flieger erst einmal Lektüre der Verzehrempfehlungen vom hcg-Coach Frank Schuh und dem Buch von Anne Hild. Ich wusste gar nicht, wie wenig ich über Nährwerte und Zusammenhänge in der Ernährung weiß…

 

Nach der Ankunft in Gran Canaria erst einmal eine „Schleusertour“: vom Kofferlaufband zu Mitarbeitern mit AIDA-Schildchen („Bus 21, da vorn, nur ein paar Schritte“) zum Busfahrer, zum Schiffsanleger. Hier die nächsten „Schleuser“ mit kleinem Drink und langen, richtig langen Schlangenlinien bis zum „Sicherheitsfoto“ (für wessen Sicherheit?), zur Bordpass-Ausgabe, zum 2. Röntgencheck des Tages, erste Kontrolle an Bord, Aufzüge, Zimmersuche, pardon: Kabinensuche in scheinbar endlosen Fluren.

 

Eigentlich habe ich „die Pappe auf“, wie man so schön sagt.

Bin seit 10 Stunden auf und unterwegs und habe HUNGER und DURST!

Und nach dem Essen möchte ich nur noch SCHLAFEN!

Die Basis-Bedürfnisse des Menschseins rütteln an meiner Contenance.

 

 

Und es sollte noch viele Stunden dauern, bis auch das letzte erfüllt sein wird. Bei der Sicherheitsübung schlafe ich mit der Schwimmweste um den Hals an die Wand gelehnt, beinahe im Stehen ein. Bild: Nach dem Start in NRW strahlend blauer Himmel

 

Tag 2: Teneriffa

Da ich für heute einen Ausflug gebucht hatte, fange ich erst morgen mit den sogenannten Ladetagen an, wo ich nicht nur alles und so viel essen kann wie ich will, sondern wo ich es sogar SOLL!

 

Den Ausflug erspare ich Ihnen an dieser Stelle. Wer es genauer wissen will, schaut in meinen Reise-Blog

 

 

Mein Stoffwechsel ist noch nicht auf Teneriffa angekommen, also kann ich noch nicht kuren. Aber morgen soll es soweit sein.

 

Teneriffa begrüßt uns mit einer Wolkendecke

Tag 3: Lanzarote

Nach dem gestrigen Tag steht mir heute nicht der Sinn nach einem Landausflug, ich bleibe an Bord und versuche, jedes der 5 Inklusive-Restaurants zu testen. Schließlich beginnen heute meine Schlemmertage und das möchte ich hinreichend ausnutzen!

 

Mit den Schlemmertagen soll einerseits der Stoffwechsel angekurbelt und andererseits „der große Hunger“ in den Diätanfängen gemindert werden.

 

 

Also...

ran an den (Frühstücks-)Speck!!! (Details erspare ich allen, die sich momentan in der Strengen Phase befinden ;-)))

 

Der Shaker ist noch zu, wie man sieht, die Sachets darin noch unangetastet, denn Schlemmen ist angesagt während der Ladetage!

Tag 4: Hin und zurück Lanzarote und Routenänderung (Seetag)

Erstens kommt es anders und zweitens: warum soll ich meinen kleinen Rettungsring in der Leibesmitte opfern, wenn die Welt untergeht?

 

Doch der Reihe nach: Heute Nacht fuhr das Schiff planmäßig Richtung Lissabon. Dann reklamierte Deck 3 (Schiffsarzt) einen Notfall und so fuhr das Schiff wieder Richtung Lanzarote, dem Rettungshelikopter entgegen. Bei spürbarem Wellengang und heftigen Winden brauchte die medizinische Ausschiffung mehr als eine Stunde. Danach wieder Kurs aufs europäische Festland, Lissabon. Doch die Wettervorhersage wollte es anders: aus den mittlerweile 3,5 Meter hohen Wellen sollten, so hieß es,  auf unserem geplanten Kurs 8 bis 9 Meter hohe Brecher werden. Das machte für den Kapitän eine Routenänderung nötig, weil er das drohende Unheil „nicht dem Schiff, den Passagieren und der Crew antuen wolle“ (in exakt dieser Reihenfolge).

Bei dem vorherrschenden Seegang ist an Ladetage nicht mehr zu denken. Ich bin froh, wenn die „Ladung“ drin bleibt. Die Restaurants sind jedenfalls sehr überschaubar besetzt…

 

Wenn sogar die AIDA ihre Pläne ändern kann, kann ich es auch: ich will meinen 2. Schlemmertag! Also hole ich ihn morgen nach.

Wenn wir einen sicheren Hafen erreichen.

Die See ist rau und der Atlantik ist nicht das harmloseste Gewässer.

Die Seenotrettungsübung vom 1. Tag kommt mir in den Sinn. Ich weiß wo meine Schwimmweste liegt und welches Boot ich erreichen muss.

 

Mit der Weste um den Hals heißt es dann „Kopf hoch“, und wenn das nicht reicht tröste ich mich mit „Fett schwimmt oben“

 

Tag 5: Cadiz, Spanien

Wir haben den sicheren Hafen erreicht und  bei allen ist der Appetit zurückgekehrt. 

 

Ich schlemme mich mal kurz durch alle Restaurants an Bord, wobei schlemmen ja eigentlich mit hervorragendem Speisen assoziiert wird, also ziehen Sie einfach das Geschmackserlebnis ab. Es schmeckt gut, „good“ würde der Amerikaner sagen…

 

Morgens zu frühstücken fällt mir etwas schwer, denn normalerweise gibt es da nur einen, besser zwei Kaffees. Aber ich will versuchen, mich an die Diät-Anweisungen zu halten.

 

Nach dem Frühstück wandere ich durch ein friedliches Cadiz. Beschaulich, mit kleinen Gassen (Reiseblog)

Das Mittagessen hole ich am Nachmittag im Fast-Food-Restaurant der AIDA nach, weil kein anderes mehr geöffnet hat. Ich muss mich fast ein wenig beeilen, damit ich das Abendessen noch schaffe.

 

Mein Schlemmertag geht mit einem Hühnchencurry, Muscheln, Reis, unzähligen Poffertjes und einer Schüssel Eis zu Ende. 

 

STOP... ENDE DER LADETAGE... JETZT WIRD ES ERNST...

Tag 6: Gibraltar

 

Zeit für den ersten Proteinshake meines Lebens.

 

Schmeckt, im Sinne von „good“. 

Danach steht ja außerplanmäßig Gibraltar auf dem Programm.

Die Fahrt mit dem örtlichen Guide, der uns kurz hinter dem Terminal „abgefischt“ hat, dauert mehrere Stunden und begeistert mich: von der Eloquenz des Fahrers, der Flora und Fauna, zu der auch die legendären Affen gehören. 

 

Für die seien die Touristen zunehmend zum Problem geworden, erklärt unser Guide. Die Touris hätten sie nämlich mit zuckerhaltigen Lebensmitteln gefüttert - freiwillig und durch Raub der Snacks. Der Zucker aber hätte die Affen zunehmend aggressiv gemacht.

 

Ich frage mich, ob das nur für Affen gilt…

 

Tag 7: Seetag

Der Tag beginnt wieder mit dem Shake. Er macht mich ziemlich satt, so satt, dass ich ihn kaum austrinken kann, also nehme ich ihn mit zum Pooldeck.

 

Der Wind ist heftig. Ich mümmele mich in eine Decke und nehme mir für heute eine Weiterbildung in Sachen Proteine vor.

 

Proteine sind Eiweiße, lerne ich. Sie sind entweder tierischen oder pflanzlichen Ursprungs.

Gut. 

Und diese Proteine bestehen aus Aminosäuren, die der Körper dringend braucht, denn 8 von insgesamt 20 Aminosäuren kann er selbst nicht bilden. Die müssen über die Nahrung zugeführt werden, denn deren Mangel würde zu Beschwerden wie Muskelabbau oder brüchigem Haar führen. Veganer, die nicht darauf achten, können von all den Symptomen ein Lied singen.

Okay, jetzt weiß ich schon mal, was es mit dem Proteinshake neben mir auf sich hat.

Genug der Lektüre für heute, ich muss mich meinem heutigen Job widmen: Relaxen.

 

Zum Mittag gibt es Apfel mit Kaffee. Die Kombi habe ich so nicht in meiner Verzehrempfehlung von hcgcoach gefunden, aber ich improvisiere.

Richtigen Hunger habe ich nicht wirklich.

 

Abends esse ich prophylaktisch ein Stück Rinderfilet mit Gemüse. Sehr hübsch anzuschauen und mehr als genug, denn außer Herumliegen, Lesen und Musikhören habe ich nichts getan.

 

Bilder unten: Abendessen mit Rinderfilet, Mittagessen mit Apfel, ... damit ich nicht vergesse, warum ich das hier mache... ;-))

 

Tag 8: Malaga

 

Weil ich heute einen Aktiv-Ausflug gebucht habe, Ausritt in Torremolinos, lasse ich mein Workout ausfallen.

 

Mein heutiger Shake war Bourbon-Vanille, eine Supreme-Shake-Variante und sehr, sehr lecker.

Zurück an Bord hat wieder nur das Fastfood-Restaurant geöffnet. Für einen kurzen Moment werde ich angesichts der Pizzen schwach, gehe dann aber doch zur Salatbar. Gut ist, dass die Zutaten einzeln angeboten werden. So kann ich die geeigneten auswählen: Eisbergsalat, Chicorée, Tomate, Apfel und Paprikaschoten. Das Dressing ist extra, so dass ich mir einen Spritzer Vinaigrette genehmige. Wirklich nur einen Spritzer, denn die meisten Leute ertränken ihren Salat. Als Garnitur wähle ich ein paar Erdbeeren. 

Also wenn das Diät ist - aber gern!

 

Natürlich nehme ich auch brav meine Nahrungsergänzungen und die Flohsamenschalen. Alles kein Problem. Wurde mir außerdem schon länger von meiner Ärztin empfohlen, jetzt gehört es zum Programm, was mein Wohlgefühl verdoppelt.

 

Diesen Abend gibt es die Filetvariation mit Schweinefleisch, garniert mit Orangen- und Grapefruitscheibe. Ich mag die Fleisch-Obst-Kombination sehr.

Tag 9: Seetag

 

Schon wieder ein Seetag. Langsam wird es langweilig mit den Seetagen. Dieser kam ja wegen der Routenänderung oben drauf. Kein Sahnehäubchen, eher so beliebt wie eine Überstunde.

 

Aber wissen Sie, was richtig gut ist und was ich nie vermutet hätte? Auf einem Kreuzfahrer wird man außerhalb der Restaurants überhaupt nicht an Essen erinnert! Ich habe noch niemals so wenig „Süßkram“ gegessen wie während der Kreuzfahrt! 

Auch die Versorgung an den Poolbars ist kein Problem (sofern man sich durch die Menschenmenge gelotst hat). Ich gebe in den Sprudel stets etwas von dem SpeedBoost, der in meinem Paket war und lasse mir eine Zitronenscheiben ins Glas legen. Das sieht hübsch aus und schmeckt. Überhaupt scheinen sich auch meine Geschmackssinne zu regenerieren, ein willkommener Nebeneffekt. Leider müssten sich die Köche der AIDA dadurch noch mehr ins Zeug legen, was nicht unbedingt gelingt.

 

Das Buch von Anne Hild kommt mit auf meinen Liegestuhl.

Und liegt dort mehrere Stunden unangetastet.

Ist ja auch schwer, so ein Buch zu heben, oder?

Dem inneren Schweinehund überlasse ich heute nicht das Feld, sondern lese tapfer weiter.

Es geht um den psychologischen Aspekt jeder Diät.

Mein Schweinehund hört aufmerksam zu…

 

Zusammengefasst könnte man sagen, dass sie 3 Gründe fürs Dicksein findet:

  • Essen als Kompensation, als Ersatz für ein seelisches Bedürfnis
  • Traumata (war mir neu, ist aber nicht unlogisch)
  • Genetik

Ferner sind es Verhaltensgewohnheiten wie

  • Langeweile
  • Gewohnheiten (ja, kenne ich von abends auf der Couch ;-))
  • Gesellschaftliche Zwänge, familiär oder beruflich

Man solle sich Zeit nehmen fürs Essen, gern und ganz bewusst genießen, was man zu sich nimmt.

Mein innerer Schweinehund ist ziemlich beruhigt.

Allein die Vermutung der Autorin, dass man einfach einen neuen Glaubenssatz (ähnlich wie Positives Denken) braucht, teile ich nicht. (Wenn Positives Denken funktionieren würde, gäbe es keine Kinder auf der Onkologie...)

 

Da halte ich es lieber mit den Diätprodukten, die ich zu mir nehme.

Nachtrag: Die Ananas am Himmlisch-Cremigen-Dessert ist natürlich nur fürs Auge und nicht für den Magen ;-)

Lektüre im Liegestuhl.............Aufgehübscht:.Himmlisch-Cremiger-Genuss......Die Küste lässt grüßen.............

Tag 10: Valencia

 

Sorry, wenn ich weniger über unsere Destinationen schreibe, aber die kann man sich bei Interesse im Reise-Blog durchlesen, okay?

 

Ich komme lieber zu dem, was ich gestern noch vergessen hatte:

Anne Hild schreibt in Ihrem Ratgeber, dass statistisch 54,8% der Bundesbürger übergewichtig seien. Beim Rundblick übers Pooldeck liegt meine Statistik bei 98%, freundlich gerechnet.

Das Problem, so schreibt sie weiter, seien schnell wirksame Kohlenhydrate. Diese lassen den Blutzuckerspiegel rasant in die Höhe schnellen, um kurz danach ebenso rapide wieder abzufallen. Diese „Glukose-Achterbahnfahrt“ quittiert der Körper mit Heißhunger.

Daran gemessen ist mit meinem Blutzuckerspiegel momentan alles in bester Ordnung. Obwohl ich relativ wenig esse (oder vielleicht deshalb?), habe ich keinerlei Heißhunger. Bingo!

 

Der Coach von hcgcoach empfiehlt außerdem Bewegung und frische Luft - beides habe ich hier im Überfluss. Für die ausreichende Bewegung sorgen die weit entfernten Liegeplätze, an denen die AIDA vor Anker geht und die frische Seeluft an Deck ist perfekt.

 

Auf Nachfrage bekam ich an der Schonkosttheke einen mageren Joghurt, den ich mit meinen Lieblingsaromatropfen (Schokolade) verfeinert und einem Minzeblatt dekoriert habe. Also ganz ehrlich: Verzicht sieht anders aus, nicht so appetitlich.

 

Mein Lieblingsbaum in Valencia am Stadttor

Morgens ist Ingwer-Wasser (Mineralwasser mit Ingwerscheiben) zu meinem Lieblingsgetränk geworden. Das werde ich auch zuhause weiterführen.Hoffe ich.

 

Das einzige, was so gar nicht klappt, ist das Wiegen.

 

Aber was ich wissen muss, erfahre ich auch so: über den Spiegel und meine Kleidung. Beides spricht zu mir, mit einer Stimme, und sagt: Erfolg!

 Unten: Abendessen mit Filet. Die Nudeln schmeckten Gottseidank nicht, denn sie waren laut Verzehrempfehlung auch gar nicht erlaubt.

Erdbeeren in Massen! Und das Beste: ich darf!

Ingwerwasser mit Kaffee

Tag 11: Barcelona

 

Durch mein heutiges Mammutprogramm (Antonio Gaudis Wunderwerke sind weit über die Stadt verstreut) weiß ich, dass meine Leistungsfähigkeit in keiner Weise abgenommen hat. War zwar auch im Diät-Leitfaden versprochen worden, aber nun kann ich es am eigenen Leibe bestätigen.

 

Mein Frühstück war daher etwas „üppiger“: Zum Supreme-Shake kamen heute noch Ingwerwasser, Kaffee und rohe Paprika. Den Apfel habe ich aus dem Restaurant geschmuggelt… ;-))

 

Ich bin den Park Güell rauf und runter gelaufen, und wer mal dort war weiß, was das bedeutet. Mein Portemonnaie hat heute auch abgenommen, denn das Bild eines ortsansässigen Malers hatte es mir angetan, das musste einfach mit.

 

 

Den wievielten Tag mache ich jetzt schon die Stoffwechselkur?

Ich muss nachsehen: 6 Tage.

Super, habe ich gar nicht gemerkt, wenn ich ehrlich bin. Es gibt so viele neue Eindrücke, dass ich völlig abgelenkt war, was die Frage beantwortet, ob man wirklich im Urlaub eine Diät machen kann. Das geht nicht nur, das geht sogar noch leichter, wenn Sie mich fragen.

 

Tag 12: Mallorca

 

Last day.

Darüber bin ich nicht gerade traurig, denn die Schicksalsgemeinschaft auf dem Schiff und die gewisse Tupper-Party-Atmosphäre hat mich nicht immer nur erfreut.

Der Schlüsselbegriff lautet Niveau. Und im Rückblick eher Nie und Wo?

 

Ich bleibe noch ein wenig auf der Insel und mache weiter, mit dem Reisen und der Kur.

 

Wenn Sie mögen, bleiben Sie einfach auf Empfang.

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Anmerkung:

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Ankunft am frühen Morgen und natürlich zu früh fürs Check-in.

 

Meinen morgendlichen Shake mit Molkenprotein habe ich noch an Deck der AIDA getrunken. Also keinen Hunger. Gut. Da lässt es sich relaxt aufs Zimmer warten. Die zwei Tassen Kaffee im Hotelcafé sind zwar eine zuviel, aber der Wartezeit geschuldet. Dafür fällt mein Mittagessen ganz aus, die Halbpension greift erst heute Abend.

Das Warten hat sich wirklich gelohnt, ein tolles Zimmer. Nach dem Auspacken schlägt er dann voll zu, der kleine Hunger (oder besser: sein großer Bruder!) 

Beim Abendessen dann freudige Überraschung: hier kann sich der Gast nicht nur am Buffet bedienen, hier wird das frisch ausgesuchte Fleisch sogar vor meinen Augen gebraten! 

Ich lasse mir meinen Fisch ohne Fett zubereiten und greife beim gekochten Gemüse zu, das sogar „mit Biss“ gekocht ist - besser geht´s nicht!

 

 

Die Kreuzfahrtwochen waren sehr anstrengend, ich falle ins Bett.

Tag 13 Can Pastilla

Nach erholsamem Schlaf geht´s zum ersten Frühstück ins Hotelrestaurant. Hoffentlich haben die auch pflanzliche Milch. Sie haben (!) und überhaupt weiß das Buffet und die ganze Atmosphäre zu überzeugen. Welch eine Wohltat nach dem Kreuzfahrtstress mit mehr als 2000 Passagieren!

 

Selten hat mir der Shake so gut geschmeackt. Vielleicht lag es aber 

auch an meiner neuen Geschmacksrichtung „Lemon Cake“.

Die Hotelanlage ist sehr gepflegt und ruhig, ebenso wie das internationale  Publikum, das sich um den weitläufigen Pool verteilt. Endlich wieder Platz! Nicht wie auf dem Schiff, wo vier Leute in meiner Intimssphäre lagen (Merke: alles, unterhalb einer Armlänge ist Intimbereich).

Das Gute auch hier: außerhalb des Restaurants gibt es nirgends etwas zu essen, also werde ich nicht dauernd daran erinnert. Bei mir Zuhause wäre das etwas anderes.

 

Ich freue mich trotzdem aufs Abendessen. Das gestatte ich mir einfach...

Tag 14

Er musste ja kommen: der Hänger. 

Der Durchhänger erster Güte.

Mit dem ersten Augenaufschlag war er da. 

„Bist Du irre?“, fragt er mich. „Du hast Urlaub, meine Liebe, dazu gehört auch und vor allem: VIEL und gut ESSEN!!!“

 

Hat ja lang genug gedauert, dass er sich meldet, der verd... Schweinehund.

Was nun?

Die erfolgreichen Tage einfach über Bord werfen?

Was hätte ich nicht alles essen können, in diesen Tagen. Hab ich aber nicht. Nachholen kann man nichts. Weder in der Kur noch sonst im Leben.

 

„Geht nicht“, sage ihm, „wir sind nicht mehr an Bord. Pech gehabt!“ Ich hoffe, überzeugter zu klingen, als ich mich fühle.

 

Damit ihm gar keine Zeit für die Antwort bleibt, entschließe ich mich spontan für eine Fahrt in die Altstadt von Palma.

 

Den Shake trinke ich unterwegs, ist ja auch zum Mitnehmen gedacht. Den Kaffee, verspreche ich meinem Schweinehund, gibt es erst später in einem schicken, mallorquinischen Café. Soviel Genuss muss heute sein!

 

Palma empfängt mich mit jeder Menge Boutiquen und Ablenkung. Beim Anblick dieser Schuhdesigns ist erst einmal alles andere vergessen. Also ehrlich: wer weiß, dass er nach Mallorca fliegt und Schuhe einpackt, ist selber Schuld, Das ist, wie Eulen nach Athen tragen...

 

Wenn schon, denn schon: den Kaffee nehme ich am Museum für Moderne Kunst ein und genieße einen unvergleichlichen Blick über den Yachthafen. Neben der Kunst, natürlich. Hier stehen nämlich einige Werke draußen in beeindruckender Größe. Die hätten auch in keine Halle gepasst.

 

Ich vertilge ein Pfund Erdbeeren, die sich mir in den Weg gestellt haben und bin rundherum zufrieden.

Meine Watch sagt, ich bin heute 16 Kilometer gelaufen. Wow, das ist mehr als Doppelte dessen, was ich normalerweise schaffe. Meine Leistungsfähigkeit hat also trotz Diät nicht abgenommen, im Gegenteil! 

 

Müde falle ich ins Bett und lasse das Abendessen ausfallen. Und mein Schweinehund gibt dazu nicht einmal einen Kommentar...;-))

 

Tag 15

Heute wird Tacheles geredet, denn im Spa gibt es eine Waage. Die erste, die ich seit zwei Wochen zu Gesicht bekomme (auch ein Vorteil des Hotellebens).

 

An meiner Hose habe ich auch so gemerkt, dass etwas in Bewegung gekommen ist, aber wieviel?

 

hcgcoach schreibt, man solle nicht nur auf die Zahlen schauen, aber - ehrlich gesagt - jetzt möchte ich nackte Zahlen vor der kg-Anzeige.

 

Es sind 4! Die 4 ist meine Glückszahl. Seit heute.

 

Leichtfüßig tänzle ich zum Frühstück. Und bekomme das Grinsen nicht aus dem Gesicht...für den Rest des Tages, der mit einem Filet an Brokkoliröschen endet. Perfekt!

Tag 16

Es ist heiß. Eine Hitzewelle hat Mallorca erfasst und brutzelt alles, was sich ihr in den Weg stellt.

Ich stehe ihr anscheinend im Weg. 

Heute gibt es nur eine Richtung: Pool!

 

Den Shaker trinke ich lieber am Liegestuhl aus. Wenn mein morgendlicher Proteinmix fertig ist, spüle ich ihn einfach aus und nehme ihn für das (ins Hotel geschmuggelte) Wasser mit Speed Boost Erdbeere für den Geschmack. Der Vorschlag des Herstellers, aus dem SpeedBoost neben Saft auch Eis machen zu können, werde ich erst zu Hause ausprobieren können.

Übrigens: wenn mir hier auf Malle eines meiner Diät-Produkte ausgehen sollte, hat hcgcoach mir versprochen, sie sogar ins Hotel zu schicken. Dieser Service, so sagten sie mir, gelte nicht nur für mich als Tester, sondern für jeden Kunden. 

Ich habe noch genug, sowohl von den Protein-Beutelchen als auch von den Aromatropfen, aber es reizt mich schon, den Lieferdienst auszuprobieren...

Jedenfalls nehme ich von den Tropfen, die ich mir mittlerweile in fast alles kippe, (Kaffee, Joghurt, Mandelmilch) ab sofort unbesorgt etwas mehr.

Es ist wirklich heiß und heute gibt es als Ausdauersport nur Pool-Liegestuhl-Pool. Muss auch mal sein.

 

Mein Abendmenü ist gebratene Hähnchenbrust mit geschmorten Paprika, wieder frisch zubereitet.

 

 

Ich falle todmüde ins Bett und schlafe traumlos und gut. Wie überhaupt in jüngster Zeit.

Tag 17

Es ist noch heißer. Punkt.

 

Mein Gehirn hat auf Reserve geschaltet, deshalb gibt es heute nur eine kurze Info: ich lebe noch, wer mich sucht, findet mich im Wasser.

Tag 18

Entweder hat sich mein Körper an die Hitze gewöhnt,  oder es ist wirklich angenehmer. Jedenfalls ist heute wieder Bewegung angesagt.

 

Ich wandere die Promenade am Platja del Palma entlang und genieße die Ruhe, denn in der Vorsaison ist noch viel Platz für jeden.

Am Strand sehe ich eine Aerobic-Gruppe, daneben Windsurfer. Zum Hinlegen geht hier der Wind zu stramm.

 

 

Fit und ausgeruht will ich meiner Trainingswatch heute ein paar Highlights verschaffen. Ich habe das Gefühl, meine Muskeln haben zugelegt statt abgenommen. Kommt das von den Proteinen? Ich nehme mir vor, das meinen Coach per Email zu fragen.

Tag 19

Mein Paket ist da!

Ich habe doch tatsächlich ein Paket von hcgcoach aus Deutschland erhalten! Darin „meine“ Aromatropfen und mehr von dem Himmlisch-Cremigen-Dessert, damit meine Gelüste nach Süßem befriedigt werden. 

Die hatten sich nämlich vor ein paar Tagen mit Macht gemeldet.

 

Gut fürs Gemüt, merke ich, und trotzdem kein Diät-Verstoß, weil fast keine Kalorien. 

 

 

Erfolgreicher Schlemmertag, sage ich!

Tag 20

Bevor es nach Hause geht, möchte ich doch mal den berüchtigten Ballermann gesehen haben, also geht es wieder auf die Promenade Richtung L´Arenal.

 

Ich nehme mir vor, den Hinweg von rund anderthalb Stunden zu Fuß zu schaffen. Dass es letztlich Hin- und Rückweg werden, hätte ich nicht gedacht und zeigt meine gute Verfassung.

 

Erst sieht alles ganz harmlos aus. Türkisblaues Wasser, leere Strände mit hübschen Strohsonnenschirmen, bunte Billig-Boutiquen.

Dann kommen sie: die ersten Uhrenverkäufer mit rund zehn Hüten auf dem Kopf: „Miss, Ma´am, Deutsch, Deutsch?“ Am liebsten würde ich unsichtbar werden. Der Drang wird noch stärker, als die ersten deutschen Urlaubergrüppchen laut singend und mit nacktem Oberkörper die Straße entlang gehen  Fremdschämen ist angesagt. Hier muss der Ballermann sein. Und so ist es, wenige Meter weiter liegt das „Oberbayern“.

Flucht.

Ich möchte keinen Bus suchen, auf den ich vielleicht warten müsste. Nein, ich will hier weg, sofort.

 

Meine Schritte werden erst wieder langsamer, als ich alle Hütchenspieler und Oberhemden-Touris hinter mir gelassen habe. Dafür muss ich mich entschädigen, das steht fest.

 

Allen, die gerade Diät machen, erspare ich Details. Ich sage nur, was ich zum Kaffee verzehrte, steht in keinem Diätplan... Sorry.

 

Wir zwei - mein schlechtes Gewissen und ich - trafen rechtzeitig im Hotel ein, um meine Emails checken und noch beantworten zu können.

Einem Impuls folgend, schreibe ich den Coach an: „Lieber Herr Schuh, ich habe gesündigt.“

Gottseidank zeigt er sich gar nicht verärgert oder auch nur überrascht: „Das passiert jedem einmal“, schreibt er, „keinen Grund zur Panik. Machen Sie einfach nachher weiter!“

Mach ich, ganz bestimmt!

 

Da ich plötzlich mehr Hunger habe als sonst, gehe ich zum Dinner. Es ist italienischer Abend - wenn schon Pech, dann richtig... Spaghetti mit Parmesan, Pizzen, Mascarpone, etc, etc

Ich entdecke am Frischegrill Fischfilet und nehme zwei Stück ohne alles.

Das muss genügen und tut es auch.

 

Meine Watch belohnt mich mit zwei Auszeichnungen für mein Bewegungsprofil.

 

 

Ehrlich gesagt: Das habe ich heute auch wirklich gebraucht…

Tag 21

Ich bin brav.

Mein persönliches Versagen von gestern zeigt sich heute in einer riesengroßen Disziplin. (Also war es vielleicht doch für etwas gut?)

Mein Frühstück ist mustergültig, meine Einstellung ebenfalls.

Ich trinke meine 2 - 3 Liter Wasser mit SpeedBoost für den Geschmack, nehme zum Mittag nur eine kräftige Seebrise und Sonne zu mir und fühle mich hervorragend.

 

Um dieses Gefühl noch zu steigern, gönne ich mir eine Massage im Spa. Vergessen ist das Leid - mein Körper gehört mir und fühlt sich richtig gut an!

 

 

Zum Abendessen gibt es frisch gebratenes Rinderfilet mit Bohnen - ein Traum!

 

Mit Blick auf Bikinis fällt die Stoffwechselkur noch leichter... ;-))

Tag 22

Morgen werde ich abreisen, also Zeit, noch einmal Sonne zu tanken und Resümee zu ziehen:

 

1. Ja, ich habe Kilos verloren, auf jeden Fall mehr als 6, meint meine Kleidung. Gewogen wird zuhause. Auch ein Vorteil, die Kur im Urlaub zu machen. Zuhause hätte ich bestimmt dauernd auf die Waage geschielt

 

2. Mein Urlaubsfeeling hat überhaupt nicht gelitten. Im Gegenteil. Ich war viel öfter an der frischen Luft und hatte jede Menge Ablenkung durch die fremde Umgebung.

 

3. Keine schlechte Laune. Jedenfalls nicht wegen der Ernährungsumstellung. Bei den Ballermännern sah das anders aus, von der AIDA ganz zu schweigen.

 

4. Ich fühle mich gesünder, fitter und kann besser schlafen. Kommt das durch die Vitamine am Morgen? Werde sie jedenfalls weiter nehmen.

 

5. Meine Blutdrucktabletten kann ich, glaube ich, fast weglassen. Aber da werde ich noch meine Ärztin befragen.

 

Reicht, oder?

Also: es geht und es geht richtig gut.

 

6. Hätte ich fast vergessen: ohne meinen Kühlschrank vor Augen ging es bestimmt sogar leichter als Daheim.

Tag 23 - Abflug

Sorry, keine Zeit! Muss meinen Flieger kriegen... Die Sonne bringe ich mit!

 

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Anmerkung:

 

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Wer auch ohne Diät ein paar Pfunde verlieren möchte (zumindest optisch), der warte auf morgendliches oder abendliches Streiflicht. Das macht schöne, lange Schatten ;-))

 

Modelbeine und schmale Silhouette sind so kein Problem!